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Kosten/Nutzen-RelationDie Größe und die Ressourcen der computerlinguistischen Fachbereichen an den einzelnen Universitäten in Deutschland gestattet es nicht, einen ausreichend breiten Ausschnitt der für qualifizierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendigen Kenntnisse an Ort und Stelle mit dem dort verfügbaren Lehrpersonal zu vermitteln. Dies gefährdet die adäquate, d.h. am Stand der Forschung orientierte Ausbildung des in der Informations- und sprachtechnologischen Industrie dringend benötigten Nachwuchses. Angesichts der zum Teil geringen Studierendenzahl an den einzelnen Fachbereichen könnte ein ausschließlich lokales Angebot in vielen Bereichen auch gar nicht ausreichend genutzt werden. Der zentrale Nutzen dieses Projektes liegt daher in der Erweiterung des Lehrangebotes an allen Standorten, in Deutschland und darüber hinaus, durch regelmäßige virtuelle Lehveranstaltungen, die einmal durch die Partner erstellt und erprobt werden und danach für alle akademischen Ausbildungsstätten zur Verfügung stehen. Alle Lehrmodule ersetzen deshalb zunächst traditionelle Lehrveranstaltungen beim erstellenden Partner. Schon während der Laufzeit des Projektes werden die Lehrmodule auch bei den anderen Konsortialpartnern angeboten. Es ist zu erwarten, dass in der Phase der Verbreitung des Produktes weitere akademische Partner die Module übernehmen bzw. an den virtuellen Lehrveranstaltungen partizipieren. Die Lehre in der Computerlinguistik wird dadurch effektiver, so dass letzten Endes mit dem gleichen personellen Aufwand an allen Standorten ein breiteres Angebot und damit letztendlich eine bessere Ausbildung erzielt werden kann. Dies sollte auch im Zusammenhang mit den Bemühungen um eine Reform der Ausbildung an vielen Standorten, etwa der Konzeption von Bachelor- und Masterstudiengängen oder der Anlehnung an den "European Masters in Lanugage and Speech", gesehen werden. Das beantragte Projekt trägt damit auch zu einer stärkeren Vereinheitlichung der Curricula und damit auch einer größeren Transparenz des Ausbildungsprofils gegenüber zukünftigen Arbeitgebern bei. An den hinzu kommenden Standorten entfällt der Grundaufwand für Erstellung und Pflege der Lehrmaterialien. Es bleibt der Betreuungsaufwand während der Durchführung der Lehrmodule. Bei tutoriellen Systemen muss dieser zum größeren Teil vor Ort geleistet werden. Dennoch ist hier der Betreuungsaufwand geringer als bei eigenständiger Konzeption und Durchführung einer ähnlichen Lehrveranstaltung. Bei den Seminarformen fällt ein Teil des Betreuungsaufwandes an den Anbieter der Seminare. Darüber hinaus sind einige Lehrmodule, wie die Partner darstellen, auch für die industrienahe Ausbildung von Interesse. Dies trifft vor allem auf die Anwendungsmodule (Information Retrieval, Computerlexikographie, frage-Antwort-Systeme und I-CALL) zu. Für diese Ausbildungsangebote ist ein Bedarf bei den einschlägigen Verlagen unmittelbar erkennbar. Das Modul Texttechnologie ist für alle Unternehmensbereiche relevant, die mit Dokumentenmanagement, Archivierung, Übersetzung und Terminologiearbeit etc. zu tun haben. Aber auch die theoretisch orientierten Module treffen auf Ausbildungsbedarf vor allem in der sprachtechnologischen Industrie. Der modulare Aufbau der einzelnen Lehrmodule auf der einen Seite und der angestrebte Grad der Vernetzung von Submodulen auf der anderen Seite sowie die Integration aller Module unter eine Lehr-Lern-Umgebung ermöglicht es industriellen Kunden, das Ausbildungsangebot nach ihrem Bedarf und entsprechend den Vorkenntnisse der auszubildenden MitarbeiterInnen auszuwählen und zusammenzustellen. Die Einbindung von Partnern aus dem Ausland - aus den Niederlanden, Frankreich, den USA und Kanada - durch Unteraufträge und die zweisprachige Auslegung aller Lehrmaterialien ermöglicht den Projektpartnern die frühzeitige Erschließung auch dieser nationalen Bildungsmärkte für die Produkte. Im Hinblick darauf werden von Anfang an sämtliche Lehrmaterialien nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch erstellt. Dem stehen die folgenden Kosten gegenüber:
Die permanenten Kosten werden zum einen durch die Grundausstattung der einzelnen Institute für die Lehre finanziert. Zweitens werden die Partner eine Verwertungsgesellschaft gründen, über die die Projektresultate vor allem im außerakademischen Bereich angeboten und vermarktet werden. Die Einkünfte aus den Aktivitäten der Verwertungsgesellschaft fließen vor allem in die permanente Pflege und die technische wie inhaltliche Aktualisierung der Lehrmodule. |
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